Unsere Gartengeschichte (Teil 1)


   Wie begann es?

   Unsere Gartengeschichte fing eigentlich ganz harmlos an. Im Mai 1992 kauften wir nach langer Suche diesen gebrauchten Bungalow in idyllischer Lage mitten auf einem fast 1000 qm großen Grundstück. Wir waren uns beide einig, um ein Haus muss man rumgehen können!
   Bei strahlendem Sonnenschein und in unserer Euphorie übersahen wir als Laien, dass der Garten schon lange keine liebevolle Gärtnerhand mehr gesehen hatte. Einige ungepflegte namenlose Rosen, abgehalfterte Fliederbäume,
Ausbau/Anlage mit Stand 2003
Ansicht Nordseite - ehemals sumpfiger Weg
(mit Maus überfahren für aktuelle Anlage!)
die nur noch von den Katzen aus der Nachbarschaft als Kratzbäume genutzt wurden, unzählige Baumstümpfe, beim Kauf des Hauses völlig unsichtbar vom wild wuchernden Efeu effektvoll überwachsen und last but not least etliche Thujas in imposanten Größen an den unmöglichsten Stellen nannten wir plötzlich unser eigen. Das hatten wir alles mitgekauft sozusagen als Gratisbeigabe. Der sogenannte Rasen entpuppte sich nur als Bolzwiese und am wohlsten fühlten sich alle Sorten Unkraut, die jahrelang hier ungestört ihr Unwesen treiben konnten.
   Eine Augenweide waren nur die beiden 60 Jahre alten herrlichen Kirschbäume, Knorpel und Glaskirsche, die uns in all den Jahren reiche Erträge für köstliche Marmelade bescherten und es noch tun.
   An den Wochenenden und in unserer damals noch recht knapp bemessenen Freizeit schafften wir unermüdlich auf unserer Scholle. Bäume abholzen, riesige Wurzeln ausgraben, die nach Jahren immer noch nicht verrottet wären, ganze Wagenladungen Mutterboden auf dem ausgelaugten Boden verteilen und aufbereiten, und vieles andere. Abends spürten wir unsere Knochen einfach nicht mehr. Aber jeder in der frischen Siebengebirgsluft genossene Cappuccino war uns die Mühen wert, weiter so.
   Viele Lagebesprechungen folgten, die natürlich nicht immer ganz friedlich ausgingen weil jeder seinen Kopf durchsetzen wollte. Doch trotz verschiedener Sicht der Dinge waren wir voller Elan, gemeinsam etwas Brauchbares aus diesem Stück Land zu Schade, aber der Walnussbaum mußte weg - da wächst einfach nichts drunter machen. Es gab keinen Anfängerfehler, den wir nicht gemacht haben. Anstatt zuerst einen Gesamtplan unter sachkundige Anleitung zu erstellen, kauften wir wahllos für viel Geld Pflanzen, die uns gefielen, denn wir wollten ja schnell den sichtbaren Erfolg. Ein Kardinalfehler, wie sich dann später rausstellte. Im Vorgarten, der den ganzen Tag die volle Sonne genießt, sollte es ein überschäumendes Blütenmeer sein. Dumm war nur, dass die Blütenträume schlagartig in 2-3 Monaten vorbei waren und uns nur braune vertrocknete Stengel zurückließen; leider bemerkten wir das viel zu spät. Also wieder 2 Jahre Arbeit und Geld für die Katz oder?? Irgendwie war es das nicht, wir suchten was anderes, nicht den temporären Erfolg. Nur nicht aufgeben war da immer noch unsere Devise. Kommt Zeit, kommt Rat.