Kunst und Garten --- Bronzeherstellung
Wie eine Bronzefigur entsteht.
Der Künstler modelliert seine Skulpturen oder Portraits für gewöhnlich in Ton
oder einem Spezialwachs. Nur für monumentale Arbeiten verwendet er Gips.
In der Bronzegießerei wird ein Werkstück als erstes etwa 5 mm dick mit
Silikon umschichtet. Von einem menschlichen Körper, z.B. wird zuerst die
Rückseite eingedeckt, genau bis zur Mittellinie Ohr / Schulter / Achsel / Hüfte / Bein,
und dann die Vorderseite (abstehende Teile werden vom Original getrennt
und extra bearbeitet). Weil es dehnbar ist, erhält das Werkstück nun einen
dicken Mantel aus Gips zur Stabilisierung.
Die beiden Halbformen passen genau aufeinander. Wenn sie trocken sind,
klappt man sie auf, holt das Original heraus und hat damit eine Silikon-NEGATIVFORM.
Diese wird mit flüssigem Wachs ausgegossen und so lange geschwenkt,
bis sich das Wachs in der gewünschten Dickte abgesetzt hat. Der Rest
wird abgegossen.
Damit ist eine POSITIVFORM aus Wachs entstanden. Die Einzelteile werden
gegebenenfalls wieder drangesetzt, ziseliert und - auf Wunsch - dem Künstler
zur Endkorrektur überlassen. Diese Positivform wird dann mit Eingusskanälen
versehen und mit einem Schamottmantel umgeben. Mit den Trichtern nach
unten wird aus diesem klobigen Gebilde bei 700o Celsius vier
Tage lang das Wachs ausgeschmolzen.
Wieder ist eine NEGATIVFORM entstanden, diesmal aus Schamott. Die
Trichter werden nach oben gedreht und die auf 1500 grad Celsius erhitzte Bronze wird
eingegossen. Durch Abkühlen beginnt ein langsamer Härtungsprozess.
Dann wird die Schamottform zerschlagen. Die Skulptur in Bronze wird dadurch
freigesetzt. In mühevoller Arbeit säubert der Ziseleur das Werkstück von
Schamottresten, ggf. müssen Einzelteile wieder angeschweißt und ziseliert
werden, und zum Schluss wird die Figur patiniert.
Die Silikonform im Gipsmantel bleibt Eigentum des Gießers. Sie dient dem
Nachguss in vertraglich festgelegter Auflage.
Alle hier präsentierten Bronzen sind in der Werkstatt LOTITO, Köln, geschaffen
worden.